• Posted by : Unknown 3 Şubat 2016 Çarşamba

    Das Zika-Virus gehört zur Gattung Flavivirus der Familie Flaviviridae. Es wurde erstmals 1947 aus einem gezielt zum Auffinden des Gelbfiebervirus gefangen gehaltenen Rhesusaffen (einem sogenannten Markertier oder sentinel monkey) einer Forschungsstation im Zika Forest in Entebbe, Uganda, isoliert und wurde nach dem Ort benannt.[1][2] Das Virus kommt endemisch in Afrika und Südostasien vor. Da Infektionen mit dem Zikavirus beziehungsweise mögliche Infektionsfolgen seit 2015 erstmalig und zugleich gehäuft in Lateinamerika beobachtet werden, erklärte die WHO am 1. Februar 2016 den „Öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes“.[3] Diese Einschätzung ist nicht unumstritten.

    Struktur

    Das Zikavirus gehört taxonomisch zu den Flaviviren. Das Virusgenom besteht aus einer 10,8 kb langen Einzelstrang-RNA positiver Polarität, die einen 10,3 kb langen offenen Leserahmen enthält, der für die Virusproteine kodiert und am 5′- und am 3′-Ende von nicht-kodierenden Sequenzen flankiert ist. Die erste vollständige Sequenz des Virusgenoms eines Isolates wurde im Jahr 2006 publiziert.[4] In einem Isolat aus Französisch-Polynesien aus dem Jahr 2013 wurden folgende mögliche Virusproteine identifiziert:


    Infektion beim Menschen

    Das Zika-Virus ist beim Menschen Verursacher des Zikafiebers.

    Übertragung

    Über die Biologie und die Übertragungswege des Zika-Virus ist bisher (Stand: Dezember 2015) wenig bekannt.[6] Das natürliche Vorkommen liegt im tropischen Afrika. Infektionsfälle gibt es aber in der gesamten tropischen Klimazone, Reisende bringen das Virus auch in andere Klimazonen, beispielsweise nach Europa.
    Bekannt ist, dass sich die Viren wohl vor allem durch Stechmücken der Art Aedes aegypti[7] sowie durch andere Arten der Gattung Aedes, darunter möglicherweise auch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus)[8] übertragen.
    Auch eine Übertragung über sexuellen Kontakt zwischen Menschen scheint möglich, wenngleich bislang lediglich Einzelfälle bekannt sind. Aus dem Jahr 2009 ist bereits ein Fall dokumentiert, in dem ein Biologe der Colorado State University seine Frau mit dem Virus angesteckt haben soll.[9][10]. Anfang Februar 2016 gab es erneut Berichte, wonach in Dallas ein Fall einer sexuellen Übertragung zwischen Menschen nachgewiesen worden sein soll[11][12]

    Diagnose

    Die Diagnose von Zika-Virus-Infektionen aufgrund der klinischen Symptomatik ist schwierig, da es andere in den entsprechenden Regionen endemische Arboviren gibt, die sehr ähnliche unspezifische, klinische Symptome aufweisen.[13] In akut erkrankten Patienten kann das Zika-Virus per RT-PCR nachgewiesen werden. Die virämische Phase, in der dieser Nachweis aus dem Blut gelingt, kann allerdings kurz sein.[14] Aus diesem Grund empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Durchführung von RT-PCR-Tests mit Serumproben innerhalb von 1 bis 3 Tagen nach Auftreten der ersten Symptome, und zusätzlich innerhalb von 3 bis 5 Tagen nach Auftreten der ersten Symptome in Speichel- oder Urinproben.[15] Serologische Tests zum Nachweis von spezifischen IgM- und IgG-Antikörpern werden ebenfalls verwendet, obwohl ihr Aussagewert bezüglich Spezifität und Sensitivität eingeschränkt ist. IgM kann meist innerhalb von 3 Tagen nach Krankheitsbeginn nachgewiesen werden.[16] Die Antikörpernachweise, insbesondere der IgM-Nachweis, kann falsch positive Ergebnisse erbringen, da eine serologische Kreuzreaktivität mit engverwandten Flaviviren wie dem Dengue-Virus oder West-Nil-Virus oder nach Impfungen gegen Flaviviren (Gelbfiebervirus, FSME-Virus) möglich sind.[14][17][18]
    Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA weist darauf hin, dass die Differentialdiagnostik von Zika-Infektionen basierend auf den typischen klinischen Zeichen sehr breitgefächert ist. Zu berücksichtigen sind neben dem in Lateinamerika häufigen Denguefieber auch eine Leptospirose, Malaria, Infektionen mit Rickettsien, A-Streptokokken, Röteln, Masern und Ringelröteln, Enterovirus, Adenovirus und Alphavirus-Infektionen (z.B Chikungunya, Mayaro-Fieber, Ross-River-Virus, Barmah-Forest-Virus, O’nyong-nyong-Fieber und Sindbis-Virus).[19]

    Infektionsverlauf


    Hautausschlag bei Zika-Virus-Manifestation in Brasilien
    Die bekannt gewordenen Infektionsverläufe waren zunächst relativ milde, und nur eine von fünf infizierten Personen entwickelt Symptome: insbesondere Hautausschlag und Fieber („Zikafieber“), Gelenkschmerzen, Konjunktivitis sowie seltener Muskel- und Kopfschmerzen und Erbrechen; die Symptome klingen bereits nach wenigen Tagen, spätestens nach einer Woche, ab.[20]

    Komplikationen

    Es gab bislang keine Todesfälle, allerdings gibt es Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Zika-Infektion bei Schwangeren während des ersten Drittels der Schwangerschaft[21] und Mikrozephalie bei Föten[22] sowie bei Neugeborenen.[23] Eine erhöhte Anzahl von Erkrankten mit der neurologischen Erkrankung Guillain-Barré-Syndrom in Brasilien, bei denen es einen Zusammenhang mit dem Zika-Virus geben könnte,[24] soll laut WHO untersucht werden. In Bezug auf den möglichen Zusammenhang zu Mikrozephalie-Fällen sagte die Infektionsepidemiologin Christina Frank vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin, man könne derzeit weder mögliche erforderliche Co-Faktoren noch andere Ursachen wie „zum Beispiel ein Medikament“ abschätzen.[25]

    Schutz

    Es existiert bislang weder eine Impfung noch existieren Medikamente zur Krankheitsprävention. Bis möglicherweise ein Impfstoff verfügbar ist, könnten nach Einschätzung vieler Wissenschaftler Jahre vergehen. Als Schutzmaßnahmen gelten daher lediglich allgemeiner Schutz gegen Moskitostiche, oder gar das Meiden entsprechender Klimazonen. Sofern eine sexuelle Übertragung möglich sein sollte, gelten die allgemeinen Schutzmaßnahmen vor sexuell übertragbaren Krankheiten, wie insbesondere der Gebrauch von Kondomen.

    Epidemiologie


    Länder, in denen Zika-Virus-Infektionen in der Vergangenheit aufgetreten sind (Stand: Januar 2016):
     bestätigte, in der Region erworbene Infektionen
     Infektionen bisher nur serologisch nachgewiesen
    Bis 2007 waren weniger als 15 Infektionen beim Menschen bekannt, die alle in Afrika oder Südostasien nachgewiesen wurden.[6]
    Der erste Ausbruch außerhalb Afrikas hat dazu geführt, dass das Zika-Virus als sogenanntes emerging pathogen eingestuft wird, das heißt als Krankheitserreger, der sich möglicherweise noch weiter über die Welt ausbreiten wird.[26] Nahe Verwandte des Zika-Virus sind die Flaviviren Dengue-Virus und West-Nil-Virus, die ebenfalls von Aedes-Mücken übertragen und als emerging pathogens eingestuft wurden, beim Menschen jedoch weitaus schwerere Erkrankungen hervorrufen können.

    Globale Perspektiven und Pandemie-Warnung der WHO

    In einem am 27. Januar 2016 in der medizinischen Fachzeitschrift The Journal of the American Medical Association (JAMA) erschienenen Artikel warfen die Autoren, zwei angesehene amerikanische Epidemiologen und Virologen, der WHO zu große Passivität vor und warnten vor einer Zika-Virus-Pandemie. Es drohe eine weltweite Ausbreitung zumindest auf die tropischen Länder, z. B. auch in Zusammenhang mit weltweit besuchten Großveranstaltungen wie den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro im August 2016. Es müsse deswegen überlegt werden, ob die WHO nicht einen „öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes“ (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC) erklären solle. Eine Schutzimpfung gegen das Zika-Virus sei dagegen auch bei intensivierter Forschung in frühestens drei Jahren, vielleicht aber auch erst viele Jahre später zu erwarten.[27]
    Tags darauf kündigte die WHO an, umgehend ein internationales Notfallkomitee (International Health Regulations Emergency Committee) für die Zika-Epidemie einzuberufen.[28] Zugleich wurde bekannt, dass die WHO drei bis vier Millionen Erkrankungen vorhersagt.[29] Aufgrund der Beratungen des Notfallkomitees erklärte die WHO am 1. Februar 2016 den „Öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes“ (Public Health Emergency of International Concern (PHEIC)).[30][3] Dies hat zur Folge, dass die WHO Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Regionen sowie Forschungsprojekte koordinieren und finanzielle Zuwendungen verstärkt einwerben und verteilen kann.[31] Insbesondere der vermutete, aber noch nicht streng wissenschaftlich bewiesene Zusammenhang zwischen dem erhöhten Auftreten von Mikrozephalie bei Neugeborenen und der Zika-Virus-Infektion solle genauer untersucht werden. Auch der mögliche Zusammenhang zwischen Zika-Virus-Infektion und neurologischen Erkrankungen wie dem Guillain-Barré-Syndrom solle geklärt werden.[3]
    Die Maßnahmen der WHO stießen auch auf Kritik. Spektrum der Wissenschaft kritisierte die WHO-Entscheidung, da Infektionen mit Zika häufig symptomlos verliefen und eine kausale Verbindung der Zika-Infektionen zu den Fällen von Mikrozephalie nicht nachgewiesen sei. Die Häufigkeit schwerer Folgen sei unbekannt. Die „schlechte Datenlage“ sei zudem „entsprechend vorläufig“, da die ersten Zika-Diagnosen von Ärzten in Brasilien im Mai 2015 gestellt worden seien. Letztlich sei völlig ungeklärt, wie gefährlich das Zika-Virus überhaupt sei.[32] Laut Zeit Online schürt die WHO „mit falschen Zahlen (...) die globale Aufregung um das Zika-Virus“, da die Organisation in ihren epidemiologischen Berichten die derzeit 4.180 gemeldeten Verdachtsfälle kurzerhand als ‚Fälle von Mikrozephalie‘ deklariert hätte. So bestehe von den 4180 Meldungen, die bis 23. Januar 2016 eingegangen seien, lediglich im Fall von 270 Meldungen aufgrund von Ultraschall-, Röntgen- oder Laboruntersuchungen der begründete Verdacht auf eine Verkleinerung des Schädels oder eine infektiöse Schädigung des Nervensystems. Davon seien bei allenfalls sechs dieser Fälle das Zika-Virus nachgewiesen worden.[33]
    Zum Verdacht, dass das Zika-Virus für Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) verantwortlich sei, sagte die Infektionsepidemiologin Christina Frank vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin, man könne „noch gar nicht abschätzen (...) ob noch Co-Faktoren vorhanden sein müssen“. Das könnten etwa Antikörper gegen andere Viren sein, die zusammen mit dem Zika-Virus eine Mikrozephalie auslösen. Möglich sei auch, dass nicht Zika, sondern ebenso ein anderer Faktor wie „zum Beispiel ein Medikament“ der Verursacher der Mikrozephalie-Fälle sei.[34]

    Ozeanien

    Die ersten Infektionen von Menschen durch Zika-Virus außerhalb Afrikas und Asiens wurden im Jahr 2007 aus Ozeanien bekannt, und zwar auf den Yap-Inseln Mikronesiens.[35] Eine 2009 durchgeführte Analyse von Antikörpern der Bewohner von Yap ergab, dass 73 Prozent der Bevölkerung infiziert worden war, ohne dass es jedoch zu Krankenhausaufenthalten gekommen war.[6]
    2013/14 kam es zu einem Ausbruch in Französisch-Polynesien, in dessen Verlauf 30.000 Personen – 10 Prozent der Einwohner – infiziert wurden; vermutlich durch Reisende wurden die Viren danach auch auf die Cookinseln, nach Neukaledonien und Vanuatu verschleppt.[6]

    Lateinamerika

    Anfang 2015 klagten im brasilianischen Camaçari, im Bundesstaat Bahia, 39 Menschen über eine bisher unbekannte Symptomatik mit Hautausschlägen, Juckreiz und Schmerzen über den gesamten Körper verteilt. Erkrankungen wie Dengue, Chikungunya-Fieber, Röteln und Masern konnten als Ursache ausgeschlossen werden.[36][37] Am 29. April 2015 wurde das Zika-Virus durch den Patienten zuvor entnommene Blutproben am biologischen Institut von Salvador, der staatlichen Universität (UFBA), mithilfe des RT-PCR-Verfahrens festgestellt. Als Ursache für die erstmalige Manifestation des Virus auf dem amerikanischen Kontinent vermutet der Leiter des Zentrums, Gúbio Soarez, die intensive Reisetätigkeit während der Fußballweltmeisterschaft 2014 in das benachbarte Salvador.[38][39] Bis Ende April 2015 waren dann auch in Salvador bereits bis zu 500 erkrankte Personen gemeldet.[40]
    Im Juni 2015 wurde unter Erkrankten Salvadors das Zika-Virus mit dem Guillain-Barré-Syndrom in Verbindung gebracht.[41]Im Oktober und November 2015 kam es zu Erkrankungen in Kolumbien und Suriname.[6] Im Dezember 2015 erkrankten in Martinique und Französisch-Guayana zwei Personen.[42] Ende Januar 2016 wurden bereits aus insgesamt 23 mittel- und südamerikanischen sowie karibischen Ländern und Territorien Erkrankungen gemeldet.[43] Die Organización Panamericana de la Salud, eine regionale Organisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO), erklärte am 25. Januar 2016, dass ein Auftreten des Zika-Virus im gesamten Verbreitungsgebiet der Aedes-Stechmücken zu erwarten sei – das beträfe den gesamten amerikanischen Doppelkontinent mit Ausnahme von Kanada und Chile.[44][45]
    Von Oktober 2015 bis Mitte Januar 2016 wurde in Brasilien eine deutliche Zunahme der Fälle von Mikrozephalie registriert, was auf Zika-Infektionen der Mütter zurückgeführt wurde; rund 3900 Verdachtsfälle von Mikrozephalie sollen in dieser Zeitspanne dem brasilianischen Gesundheitsministerium gemeldet worden sein (zum Vergleich: zuvor rund 200 Fälle pro Jahr).[46] Auch wenn noch kein direkter Zusammenhang zwischen der Häufung von Mikrozephalie und Zika-Infektionen zu erkennen sei, empfahlen Ende Januar 2016 die Gesundheitsbehörden von Kolumbien, Ecuador, El Salvador und Jamaica, Schwangerschaften in den nächsten Monaten zu vermeiden.[45] Bis Januar 2016 stieg die Zahl der Erkrankungen in Kolumbien auf mehr als 13.500.[47]
    In Folge der Berichterstattung gebe es „jetzt verstärkt Abtreibungen“ berichtet die Süddeutsche Zeitung gemäß Deutscher Presseagentur (dpa). Viele Frauen würden gar nicht erst die Prognose abwarten, ob ihre Babys mit Mikrozephalie auf die Welt kommen würden, zitierte die brasilianische Tageszeitung Folha de São Paulo mehrere Ärzte.[48]

    Andere Gebiete

    Zwischen Januar und Mai 2014 wurden Infektionen auf der Osterinsel gemeldet.[49] Im Dezember 2015 wurden Infektionen aus der Karibik (Puerto Rico, Haiti) gemeldet,[50] über die erste Virusinfektion auf den Amerikanischen Jungferninseln berichtete die Weltgesundheitsorganisation am 29. Januar 2015.[51]
    Reisende, die sich in Regionen aufgehalten hatten, in denen Zika-Viren verbreitet auftreten, wurden wiederholt erst nach Rückkehr in ihre Heimat als infiziert registriert. Beispielsweise erkrankte im Mai 2013 eine Kanadierin nach einem Aufenthalt in Thailand.[52] Im März 2014 wurde bei einer australischen Urlauberin nach einem Aufenthalt auf den Cook-Inseln eine Zika-Virus-Infektion nachgewiesen.[53] Im Juni 2015 wurde das Virus bei einem finnischem Rückkehrer aus den Malediven nachgewiesen.[54] Diverse weitere verschleppte Fälle wurden seit 2013 auch aus anderen Staaten Europas bekannt

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